Tinnitus
2020
Unser Limonbäume hängen gerade so was von voll. Es ist so schade, dass man die gar nicht alle verwerten kann. Einige Beutel habe ich schon verschenkt. Wenn wir Arbeiter hier haben, die fragen auch immer, ob sie Limon mitnehmen dürfen. - Klar, soviel ihr wollt! Packt ein!
Irgendwie habe ich mir einen treuen Begleiter zugezogen. Tinnitus! Allgegenwärtig teilen wir uns nun meine Ohren. Ein hochfrequentes Sirren, wie von Zikaden, bei Tag und bei Nacht. Anfangs konnte ich nachts nicht mehr schlafen, inzwischen habe ich mich etwas daran gewöhnt. Aber ich will das nicht!!! In der Hoffnung, meinen neuen Freund loszuwerden, begab ich mich zum HNO-Arzt nach Asunción. Der verschrieb mir drei Medikamente, die ich zehn Tage schlucken sollte. Anschließend sollte ich wieder kommen. Leider hatte sich nichts gebessert. Deshalb hat Prof. Dr. Knecht ein MRT angeordnet, sowie einen Hörtest.
Da das Telefonieren in einer fremden Sprache nicht so einfach ist und schon gar nicht mit den Zikaden im Ohr, bat ich unseren Versicherungsagenten darum, den Termin zu machen. Er gab Rückmeldung, dass ich vorab zum Allergietest und zum Bluttest zwecks Nierenfunktion gehen müsste, da ein Kontrastmittel angeordnet ist und das nicht durchgeführt werden darf ohne eben diese Tests. Am 28. fuhren wir zu diesem Zweck wieder nach Asu. Das 3. Mal in dieser Woche. Meine Untersuchungensergebnis waren super.
Da wir ja schon lange nicht mehr in der großen Stadt waren, hatten wir auch ordentlich einzukaufen und überhaupt Jede Menge Nachholbedarf.
Da ich oft auf Facebook lese, dass es in Deutschland ja alles sooo übertrieben ist mit dem Corona-Spektakel, möchte ich an dieser Stelle sagen: Leute, das ist Kindergeburtstag. Bei uns ist nach wie vor: Maskenpflicht in ALLEN Läden, sowie Hände waschen, desinfizieren, Temperatur messen. In den Shopping Malls sind Einbahnregelungen aufgeklebt. Richtungspfeile, Personenbeschränkung in den Geschäften. Manche haben Berieselungsanlagen mit Desinfektionsmittel. Oft muss man auch seine Personalien angeben. Auch auf den Straßen tragen alle, okay fast alle, Maske. In den riesigen Essensabteilungen herrscht gespenstige Leere. Es gibt nur noch wenige Tische, überall sind die Plätz der einzelnen Anbieter mit Absperrseilen eingegrenzt. Gemütlich geht anders!
Hier stellt man sich vor den Automaten und so wird Temperatur gemessen
Aber immerhin haben wir dank der Coronamaßnahmen und dem straffen Hygieneprotokoll in diesem Winter keine Erkältung bekommen. Und die Erkältungen hier sind echt eine Herausvorderung und total fies. Wochenlang hat man damit zu tun. Husten, der einfach nicht aufhören will.
Schweinetransport mit Ochsenkarren.
Der Treppenabgang zur Pooltechnik braucht mal einen neuen Farbanstrich.
Das hier muss auch mal gezeigt werden. Die gefühlt 10.000 Palmen auf dem Grundstück werfen ihre dürren Blätter ab, die mit ebenso gefühlten 10.000 Dornen versehen sind. Natürlich tritt man schon mal da rein. Und diese Dinger sind so prutal spitz, dass die selbst Autoreifen durchbohren. Schuhsohlen schützen auch nicht gerade davor. Dann hat man die Dornen volle Kanne in der Fußsohle stecken. Man sieht meist erst mal nichts. Nach ein paar Tagen wird es dann ein eitriger Punkt. Mit einer Nadel bewaffnet puhlt man drin herum und drückt, bis der Dorn endlich nach und mit viel Geschrei herauskommt.
Dieser Dorn auf dem Bild steckte bei Reiner im Fuß.