Mai
2017
Ein schweres Unwetter überschwemmte wieder mal einige Gebiete in Asuncion.
Leider lernt man dort einfach nicht aus seinen Fehlern. In die, sowieso
schon mangelnde, Kanalisation Wird noch Schmutz und Abfall gekippt,
damit ihn der Regen mit fortnimmt. Das dies zu fatalen Verstopfungen
führt, interessiert hier leider keinen.
Wir dachten schon, dass wir die geplante Städte-Tour mit Sebastian und
Ines, die eine Rundreise in PY machten, absagen müssen, aber der
Wettergott meinte es gut mit uns. So ging´s zum Palast, die Costanera
entlang und über die Fußgängerzone in die Altstadt. Wir waren
abschließend im Munich, dem Restaurant vom Bäcker Bock. Die Beiden waren
begeistert und sind am Überlegen, ob sie auch nach Paraguay auswandern
werden.
Einige fremde Rinder hatten sich auf die Farm verirrt.
Da ich gerade mit Chúrro beschäftigt war, holt ich flugs Sattel und
Zaumzeug und verjagte die Tiere aus dem Grundstück. Chúrro hat das ganz
suverän gemacht. Er kommt ja auch aus dieser "Branche".
Zur Belohnung durfte er dann seine Karotte aus meiner Hosentasche holen. Das macht ihm großen Spaß.
Auch das ist so eine lustige Spielerei von uns Beiden. Und er ist ganz vorsichtig dabei.
Reiner bei der Renovierung des Schlafzimmeers unserer Vermieterin.
Seit
dem Erstbezug vor über 20 Jahren wurde nie wieder ein Anstrich
aufgebracht. Nun war es höchste Zeit. Risse wurden mit Gewebe
verschlossen und jede Menge Putzschäden behoben.
In diesem Land gibt es bei vielen Einwohnern kaum ein schönes Wohngefühl. Gemütlichkeit, freundliches Ambiente, Dekoration, so wie wir das aus Deutschland kennen, fehlt hier.
Die Häuser bestehen fast
überall, zumindest bei der ärmeren Schicht, nur aus einem Raum, der ein
Bett, einen Kleiderschrank (wenn überhaupt), einen Kühlschrank und
vielleicht noch einen Herd enthält. Das Leben findet draußen statt. Man
sitzt auf dem Plastikstuhl vor dem Haus, am besten sogar direkt an der
Straße und trinkt Tereré, das paraguayische Kultgetränk. Im Haus ist man
eh nur zum Schlafen und da sind die Augen zu oder wenn es mal regnet.
Und das ist eher selten.
Natürlich gibt es auch in den Großstädten eine Menge Häuser mit Flair. Davon habe ich ja auch schon ganz gezeigt.
Wettermäßig war der Monat eine einzige Katastrophe.
Fast schon wie in good old Germany ein November. Gerade mal zwei Woche
hatten wir richtig schönes Wetter, der Rest war nur verregnet und
schmuddelig. Das Gute daran ist, dass es sich mit Sicherheit nicht über
Monate hinziehen wird. Es ist eine Ausnahme, mit der man leben muss.
Viele Einheimische sagten schon, dass sie solch ein Wetter noch nie
erlebt hatten.