Dezember - Auswandern nach Paraguay

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Dezember

2016
Es weihnachtet sehr!  Anfang des Monats hatte ich einen Zahnarzttermin in ASU. Wir nahmen  Marlies mit, die Tochter von unserem Vermieter, die zu Besuch war. Sie  sollte ja auch mal ein bisschen raus kommen. Leider hatten wir das Pech,  das es an diesem Tag in Strömen goß. Und was das bedeutet, wissen wir  zur Genüge.......manche Straßen waren sehr abenteurlich zu befahren.  Riesengroße Seen quer über der Fahrbahn. Mein Zahnarzttermin dauerte  nicht so arg lang und anschließend sind wir ins Shopping "la Galleria"  gefahren. Hier kann man locker einen ganzen Tag in gemütlichstem  Ambiente verbringen. Hier sind ganz super tolle Läden und es bleibt kein  Wunsch offen.
Da  Marlies und ich uns zum Zumba angemeldet hatten, brauchten wir dringend  Sportsachen. Klar wurden wir schnell fündig. Aber haben trotzdem  sämtliche Läden abgeklappert (okay, nicht alle). Das einzige, was es  nicht gab, war eine Wechselstube. Deshalb mussten wir noch einen kleinen  Abstecher zwischen durch ins Shopping del Sol machen. Den Marlies hatte  noch kein Geld gewechselt.

Am 7.12. war dann unsere erste Zumba-Stunde. Marlis und ich hatten uns angemeldet. Ich hatte mir am Vorabend ein paar Youtube-Videos angeschaut und ich schwitzte schon beim zuschauen. Aber es war echt sehr lustig. Da merkt man dann bald, dass man keine 20 mehr ist. Aber wir haben uns tapfer geschlagen. Nun haben wir uns vorgenommen regelmäßig zu gehen.

Wie wir den Mitarbeitern der Credivill einen lustigen Nachmittag beschert haben, wodurch sie sicherlich noch die ganze Woche Redestoff haben:
Nachdem ich mit meiner Kreditkarte erfolglos in einem Laden zahlen wollte und zweimal kein Geld am Bankomaten bekommen hatte, schaute ich mir meine Karte mal genauer an. Da stand doch tatsächlich 11/2016.......oh ha......es ist ja inzwischen 12/2016. Könnte wohl der Grund sein, warum sie nicht mehr funktionierte. Aber wir haben ja zwei Karten und die andere gilt noch bis 7/2017. Erstmal den Schweiß abwischen.......wir sind noch liquide.
Nun hieß es, zur Credivill fahren und neue Karte beantragen oder abholen oder was auch immer. In Deutschland ist man halt gewohnt, dass einem die neue Karte rechtzeitig zugeschickt wird. Warum das hier nicht der Fall ist, haben wir sehr schnell gelernt. Nachdem ich mein Sprüchlein vorgetragen hatte, wurden wir freundlich an einen anderen Schreibtisch gebeten. Dort mussten wir noch auf den zuständigen Mitarbeiter warten, der wohl (reine Spekulation) noch in der Mittagspause war. Auf jeden Fall sah sein Hemd sehr danach aus. Ein großer nasser Fleck rund um die Brusttasche und restliche Fleckchen sagte uns, dass er wohl von seinem Essen angegriffen wurde. Dem Gelächter und dem Grinsen der anderen Mitarbeiter konnte man nicht entnehmen, ob sie ihn wegen seinem Reinigungsversuch belächelten oder einfach deshalb, weil er sich nun mit uns herumplagen musste.
Nun hämmerte er einiges in seinen PC und versuchte dann, uns etwas mitzuteilen. Leider habe ich ihn nicht verstanden und ich fragte dann, ob ich vielleicht die Senora Mirtha anrufen sollte, damit sie übersetzt. Aber, wie es der Teufel will, hörte sie nicht. Das Bürschchen war aber nicht dumm, er gab seine Mitteilung bei Googel Translate ein und schrieb dann die Übersetzung auf einen Zettel und reichte sie rüber.
Es ging los mit:  "Die Erneuerung der Karte kostet 16.500 GS." (Deshalb wohl auch keine automatische Zusendung)
Weiter:  "Die Kosten sind in bar zu bezahlen." (Aha, siehe oben, und es kann nicht vom Konto abgebucht werden????)
Dann:  "Ich brauche einen ernsthaften Beweis für die Anwendung." (Etwas ratlos überlegten wir, was das nun bedeuten sollte)
Ich fragte ihn, ob er denn die Cedula (Ausweis) sehen wollte. ......."No".......dann schrieb er auf den Zettel:  "Rechnung".
Nun fiel endlich der Groschen. Wir also an die Kasse, die 16.500 Guarani bezahlt, dadurch unseren "ernsthaften Beweis" erbracht und wieder zurück an den Schreibtisch.
Jetzt endlich konnte er "die Anwendung" starten.
Nun schrieb er auf: "Telefonnummer zum verwarnen" (das sollte heißen, dass er telefonisch Bescheid geben würde, wenn die Karte abholbereit ist)
Abschließend kam dann ein:  "Das wäre jetzt alles"  (wir waren entlassen)
Es gab wohl keinen in der Credivill, der diesem Spektakel nicht begewohnt hätte, denn es wurde auch in den 1. Stock hinaufgerufen und gelacht. Schön, wie einfach man rund 20 Leute glücklich machen kann.........

Am 14. waren wir mit Gabi und Andi Häuser besichtigen.  Das 1. Objekt der Begierde lag (um es mal eindruchksvoll zu schildern)  mitten im Dschungel. Ein Fels-, Sandweg, der einem das Blut in den Adern  gefrieren ließ. Jeden Augenblick dachten wir, der Wagen sitzt irgendwo  auf und reißt sich unten alles ab. Makler und Hausverkäuferin sagten,  falls es zu riskant würde sollten wir hupen, dann würden sie Gabi und  Andi mit in ihr Auto nehmen. Wir wären dann eben zurückgeblieben. Aber  zum Glück schafften wir es irgendwie. Was ja ganz klar war, dass die  Beiden dieses Haus, und wäre es auch noch so schön gewesen, alleine  wegen der Zufahrt niemals gekauft hätten. Im Grunde war es sinnlos,  überhaupt hinzufahren.
Das  nächste Objekt, ein Mietshaus in San Bernardino, war wirklich sehr schön  und auch vom Preis her absolut okay. Da aber die Hoffnung auf den Kauf  unseres Nachbaranwesens noch im Raum stand, räumte man sich erst ein  paar Tage Bedenkzeit ein.
Langsam  machte sich bei uns allen der kleine Hunger breit und so fuhren wir zum  "Oktoberfest", einer Gaststätte von einem Deutschen in San Bernardino.  Dort stand immer mal wieder gegrillte Schweinshaxe auf dem Programm. Und  ein bisschen hatten wir die Hoffnung, es könnte vielleicht welche  geben. Leider.......nur Samstags und auf Bestellung. Okay, sagte Reiner,  dann bestellen wir für den 22. vier Stück. Kurt notierte sich das Datum  und meine Handynummer und wir freuten uns auf nächste Woche.

Als  wir am besagten Datum ankamen, wurde uns die Speisekarte gereicht. Ich  sagte, die bräuchten wir ja eigentlich nicht, wir hätten vier Haxn  bestellt. Da stand Kurt, der Wirt, mit leicht betröppeltem Gesicht da
  und meinte, er hätte keine bekommen. Ach so, deshalb hat er sich meine  Nummer aufgeschrieben, damit er mir nicht Bescheid geben kann. Oder wie  war noch mal die Logik?

Immerhin  hatten Gabi und Andi mehr Glück bei ihrer Haussuche. Inzwischen war  auch der Besitzer des Nachbaranwasens bereit, sein Angebot etwas nach  unten zu korrigieren. So haben sich die Beiden innerhalb kurzer Zeit  eine Menge an Arbeit gekauft. Schnell wurden die nötigen Handwerker  besorgt und es ging los mit der Renovierung. War ja im Laufe der Jahre,  wo das Haus leer  stand, alles gestohlen, was irgendwie zu stehlen war. Kein Clo-Becken,  kein Waschbecken nichts mehr da. Auch die Haustüre war weg.

Die Weihnachtstage verbrachten wir so weit möglich im Pool. Es war eine Gluthitze. Einfach herrlich.
Zwischen den Feiertagen hatten wir dann noch eine Einladung in Asunción bei den Eltern von Davicho, einem Freund von René. Reiner war Davicho´s Papa behilflich, als er aus Deutschland einige Ersatzteile für seine Autos brauchte. Er machte den gesamten Schriftverkehr und kümmerte sich dann noch um die Erstattung der Mehrwertsteuer. Alles lief reibungslos ab und aus Dankbarkeit wurden wir zu einer Feier eingeladen. Wir gingen natürlich erstmal "nur" von einer Einladung zum Essen aus. Was uns erwartete war dann schon eher ein Event. Wir wurden in eine Art Wintergarten geführt, von wo aus es durch eine geöffnete Glastüre in den Garten ging. Überall lange eingedeckte Tafeln. Einige Leute waren schon da und es wurden immer mehr.
Für´s leibliche Wohl sorgte ein Team von 2 Köche und einer Beiköchin. Es gab köstliche gegrillte Doraden. Leckere Paella und Steaks und Costilla. Wie in Paraguay üblich, war das Essen erst um 23 Uhr fertig. Also.....hungrig darf man zu einer Essenseinladung nicht gehen :-)   
2 Bedienungen sorgten dafür, dass die Gläser nicht leer wurden. Auch eine 5-köpfige Live-Band spielte Musik.
Unser Dank für diesen tollen Abend geht an Famile Ruiz.

Der Chefkoch (der beste Koch von Paraguay) - oben mit Costilla


und hier die gegrillten Doraden.

Für Silvester hatten wir ein Spanferkel geplant. Das haben wir bei Melanie und Hansi bestellt und wurde auch pünktlich geliefert. Davicho, dessen Papa einen ganz tollen Grill für solche Zwecke hat, wurde kurzerhand als Chefkoch eingestellt. Er kam Freitag abends und präparierte das Schweinchen. Am nächsten Tag packte er es in den Grill. Es war auch punktgenau zur geplanten Essenszeit fertig. Man muss dazu sagen, in Paraguay hätte man es nachts um 23 Uhr verspeist.

Kommt Alle gut ins Neue Jahr............Prosit Neujahr
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