Juni
2018
Der Herbst hat uns voll im Griff.
So wie der letzte Monat aufhörte, fing der neue Monat an. Regen, Regen,
Regen am 1. Tag des Monats.......dann Schmuddelwetter, kalt oder, wie
der Paraguayer sagt: hace frio...... Die Temperaturen am Tag nur noch um
die 13 Grad. Die Sonne ließ sich kaum blicken.
Aber
wir wären ja nicht in Paraguay, wenn sich solches Wetter nicht auch
schlagartig ändern könnte. Wir hatten den Monat über immer ungefähr 5
Tage kalt und 5 Tage warm (manchmal um die 29 Grad) im stetigen Wechsel.
Unsere schweizer Freunde (die eigentlich gar keine Schweizer sind :-) ) kamen zu Besuch,
um das Roggenmehl abzuholen, das ich für sie mitorganisiert hatte.
Cristna war ja schon mal mit mir Ausreiten und diesmal wollte nun auch
Frank seinen ersten Reitversuch wagen. Er hatte sich bereits als Kind
schon immer mal gewünscht, auf dem Pferd durch das Gelände zu reiten.
Heute wurde sein Traum erfüllt und er war glücklich, wie ein kleiner
Junge: "Genau so hatte ich mir das immer vorgestellt..." waren seine
Worte. Auf dem Rücken von Churro ist ein Ausritt auch für den
ungeübtesten Reiter ein absolutes Vergnügen.
Zum
Reiten war der Monat natürlich überaus angenehm mit seinen
Temperaturen. Es war fast jeder Tag geeignet, um ins Gelände zu gehen.
Der Winter kam ins Land und trotzdem konnten wir uns über viele schöne Tage freuen.
Wir mussten an 14 Tagen des Monats überhaupt nicht heizen. Und nur 6
Tage blieb über den gesamten Tag die Heizung angeschaltet. Die übrigen
Tage lief sie immer nur stundenweise.
Zum Ende des Monats wurden dann unsere neuen Fenster geliefert. Schiebefenster
mit integriertem Mosquitero (Fliegengitter). Die Firma "Mundo" aus
Asuncion war nach 3 Tagen fertig mit dem Einbau. Sie arbeiteten sehr
ordentlich und zügig und zu unseerr Zufriedenheit.
Jetzt war auch die Zeit, in der das San Juan Fest gefeiert wurde.
Dies ist in etwa vergleichbar mit dem Sonnwendfeuer in Deutschland. Man
sieht oft am Straßenrand ausgestopfte lebensgroße Stoffpuppen.
Bei
den öffentlichen Feiern werden landestypische Spiele veranstaltet. Wir
waren bei einer dieser Feiern dabei. Ganz großen Stellenwert hat hier
das Essen. Neben vielen anderen Verkaufsständen für alle möglichen
Gaumenfreuden war auch ein riesiges Asado aufgebaut.
Es wurden Reiterspiele vorgeführt.
Immer
2 Gauchos mussten im Golopp versuchen, winzige Ringe, die an einem
Pfosten baumelten, mit einem dünnen Stift aufzugreifen.
Oder sie mussten im Galopp eine zugeworfene Bierdose auffangen.
Einen
ca. 5 Meter hoher Stamm galt es zu erklimmen. Der war natürlich mit
Fett eingerieben, um es nicht ganz so einfach werden zu lassen. In der
Krone hingen viele Leckereinen, die der Bezwinger dann abpflücken
durfte.
Der Stierkampf durfte auch nicht fehlen. Die Hörner des "Stieres", der
von zwei Jungs getragen wurde, waren mit Stoff umwickelt und wurden
angezündet. Die "Stierkämper" hopsten vor dem angreifenden Stier herum.
An einem Gerüst hing eine Stoffpuppe , die
dann angezündet wurde. Sie war zudem gefüllt mit gut Feuerwerkskörpern
und sorgte für tollen Spektakel.
Eine "Misswahl" aus umdekoriereten Männer sorgte für großes Gelächter.
Und noch so manche anderen kurzweiligen Spielereien standen auf dem Programm.